Baustromverteiler A-Schrank

Die DIN VDE 0100-704 Errichten von Niederspannungsanlagen regelt die Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Artwie Baustellen. Nach der DIN VDE muss für diese ein besonderer Speisepunkt geschaffen werden.

Speisepunkte können sein:

  • ein Baustromverteiler A-Schrank, Baustrom-Anschlussschrank
  • ein Abzweig einer vorhandenen ortsfesten Verteilung, welcher der Baustelle zugeordnet wird
  • ein Transformator mit getrennten Wicklungen
  • oder eine Ersatzstromversorgungsanlage

Befristeter Anschluss über den Baustromverteiler A-Schrank

Der Baustromverteiler A-Schrank ist der Übergabepunkt vom örtlichen Netzbetreiber zum benötigten Baustromverteilernetz und dient der Messung der verbrauchten Elektroenergie für die Zeit der befristeten Nutzung auf Baustellen.

Meist wird ein Baustromverteiler A-Schrank verwendet. Er besitzt plombierbare Anschluss-Sicherungen und ist mit einem Energiezähler ausgerüstet. An den Baustromverteiler A-Schrank werden Verteilerschränke angeschlossen, welche Sicherungen, Steckdosen, FI-Schutzschalter und Anschluss-Klemmen besitzen. Hinter dem Baustromverteiler A-Schrank Speisepunkt dürfen nur die Netzformen TT-, TN-S oder das IT-Netz angewandt werden.

Der Baustromverteiler A-Schrank wird auch Baustrom-Anschlußschrank genannt. Bei der Einrichtung einer Baustelle für Neubau oder Sanierungen besteht in der Regel noch kein Hausanschluss. Deshalb müssen die Baustellen über besondere Anschluss- und Verteilerschränke mit elektrischer Energie versorgt werden. Während der Baustromverteiler A-Schrank nur den Einspeisepunkt darstellt, sind die nachgeordneten Verteilerschränke für die Verteilung der Energie auf Steckdosen verantwortlich.

Ein Anschluss an die normale Hausinstallation wäre ohnehin problematisch, da die Anlagen für Baustellen während der Bauphase besonderen Beanspruchungen unterliegen. Darum ist es nicht statthaft Arbeitsgeräte für Baustellen über die normale Hausinstallation zu betreiben.

Auf Baustellen werden in der Regel sehr viele Elektro-Handwerkzeuge benötigt. Deshalb müssen alle Steckdosen einen FI-Schutz besitzen. Für Wechselstrom-Steckdosen im Einphasenbetrieb wird ein FI-Schutz mit einem Nennfehlerstrom von 30 mA gefordert und für sonstige Steckdosen ein Nennfehlerstrom von 500 mA.

Der Baustromverteiler A-Schrank Baustrom-Anschlussschrank wird meistens an das Ortsnetz angeschlossen. Das kann an einem Freileitungsmast oder an einen Kabelverteiler geschehen. Für beides bestehen Bestimmungen wie der Anschluss zu erfolgen hat und welche Anschlussleitungen verwendet werden dürfen. Auch die Länge der Leitungen spielt eine Rolle und jede Leitung muss unterbrechungsfrei, das heißt ohne lösbare Zwischenverbindung sein.

Die Anschlussleitung muss außerdem einen Mindestquerschnitt von 16 qmm Cu oder leitwertgleichem Alu haben.

Aufstellung und Ausführungen des Baustromverteiler A-Schrank

Bei der Dimensionierung des Baustromverteiler A-Schrank ist der Anschlusswert von besonderer Bedeutung. Darunter versteht man die Addition aller Leistungen, die gleichzeitig auf der Baustelle in Anspruch genommen werden. Eine andere Möglichkeit ist die Addition aller verwendeten Geräte unter Berücksichtigung eines Gleichzeitigkeitsfaktors.

Der Leistungsbedarf des Baustromverteiler A-Schrank wird bei der Anmeldung des Baustrom-Anschlussschrankes beim örtlichen Energiebetreiber vom Elektroinstallateur angegeben. Gleichzeitig müssen frequenzgesteuerte Arbeitsmittel, wie Kräne oder Aufzüge angegeben werden.

Der Baustromverteiler A-Schrank muss an seinem Standort fest fixiert werden, um ein Umstürzen zu verhindern und um eine lotrechte Aufhängung der Messeinrichtung zu garantieren. Nach Fertigstellung ist sofort für eine Erdungsanlage zu sorgen, z.B. einen Fundamenterder zu verlegen. Der A-Schrank muss zugänglich aufgestellt werden und ist mit einem Schloss zu sichern.

Die schutzisolierte Ausführung des A-Schrankes muss einen Mindestschutzgrad von IP44 aufweisen. Hier sollte aber immer auf die Tab des jeweiligen Netzbetreibers geschaut werden, ob es dazu Abweichungen gibt. Der Baustromverteiler A-Schrank wird aus verzinktem Stahlblech gefertigt und mit einer farbigen Pulverbeschichtung versehen, welche herstellerspezifisch ist. Das heißt, jeder Hersteller hat seine eigene unverwechselbare Farbe als Wiedererkennungsmerkmal.

Bei einem Strombedarf von max. 80A kann die Messung direkt erfolgen. Wird eine Leistung über 80A benötigt ist eine Wandlermessung vorzusehen. Dabei hat der Baustromverteiler A-Schrank neben der normalen Zähleinrichtung noch ein getrenntes Feld für die Stromwandler. Wandler Baustromverteiler A-Schrank gibt es für 100A, 250A, 400A und 630A Anschlussleistung.

Der Ein- und Ausbau der Messeinrichtung obliegt dem Netzbetrieb. Die Inbetriebnahme oder die Stilllegung erfolgt im Beisein des zuständigen Elektroinstallateurs der Baustelle. Er ist auch für den Antrag auf den zeitweise befristeten Strombezug verantwortlich.