Baustromverteiler DIN VDE (0612)

Die Baustromverteiler DIN VDE (0612) beinhaltet die „VDE-Bestimmungen für Baustromverteiler für Nennspannungen bis 380 V Wechselspannung und für Ströme bis 630 A“ und die „Maßnahmen zur elektrischen Energieversorgung auf Bau- und Montagestellen“. Die Baustromverteiler DIN VDE (0612) regelt alle Vorschriften für Baustromverteiler die über eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt sind.

Daraus regelt sich, welche Speisepunkte für elektrische Betriebsmittel auf einer Baustelle zugelassen sind. Nur über die Baustromverteiler DIN VDE (0612) zugelassenen Speisepunkte darf die Versorgung mit elektrischer Energie auf Baustellen erfolgen.

Speisepunkte im Sinne der DIN VDE sind:

  • Baustromverteiler nach DIN VDE 0660-501
  • Baustromverteiler DIN VDE (0612), wenn die Steckvorrichtungen bei AC 230 V / 16A und bei AC 400 V / 32A

über eine FI-Schutzeinrichtung mit einen Bemessungsdifferenzstrom von

  • Ersatzstromerzeuger nach DIN VDE 0100-551
  • Transformatoren mit getrennten Wicklungen
  • besondere, eigens für die Baustelle eingerichtete und geprüfte ortsfeste Abzweige, einschließlich dem Abzweig zugeordneter Steckdosen mit einer als Baustellen-Speisepunkt gekennzeichneten Beschriftung.

Die Bedingung: Diese Speisepunkte müssen über einen FI-Schutz verfügen.

Andere Steckvorrichtungen in ortsfesten Anlagen oder in der Hausinstallation gelten nicht als Speisepunkte für die Baustromversorgung. Ortsveränderliche Betriebsmittel für den Baustellenbetrieb dürfen auf keinem Fall an Steckdosen angeschlossen werden, die keinen FI-Schutz besitzen.

Jeder der vorstehenden Speisepunkte muss mindestens eine Einrichtung zum Trennen besitzen. Die Einrichtungen zum Trennen können wie beim Baustromverteiler DIN VDE (0612) auch FI-Schutzeinrichtungen sein. Zum Freischalten dienen auch Sicherungs-Lasttrennschalter mit NH Sicherungen. Da diese einen vollständigen Berührungsschutz haben, dürfen sie auch von Laien bedient werden.

Der Zugang zu solchen Sicherungen ohne vollständigen Berührungsschutz, darf nur mittels Werkzeug möglich sein. In einem Baustromverteiler DIN VDE (0612) dürfen diese Sicherungen innerhalb des elektrischen Betriebsraumes nur hinter einer Abdeckung befinden die einen Mindestschutzgrad von IP 2X aufweist.

Speisepunkte für kleine Bau- und Montagestellen

Nach der Baustromverteiler DIN VDE (0612) für kleine Baustellen sind auch Kleinst-Baustromverteiler, Schutzverteiler und ortsveränderliche Schutzeinrichtungen zulässig.

Sie dürfen an den Steckdosen ortsfester Anlagen angeschlossen werden, sofern sie folgende Anforderungen erfüllen:
Kleinst-Baustromverteiler nach Baustromverteiler DIN VDE (0612)

⁃ Sie müssen einen Mindestschutzgrad von IP 43 entsprechen. Die Netzzuleitung muss eine schwere Gummischlauchleitung vom Typ H07RN-F sein und sie muss einen Konturenstecker mit einem Mindestquerschnitt pro Leiter von 1,5 qmm haben und für AC 16 A ausgelegt sein. Die Netzanschlussleitung darf keinen Schutzleiter besitzen, bzw. darf der grün-gelbe Leiter nicht angeschlossen sein.

Dafür muss der Verteiler mit einem Erdungsleiter versehen sein zur sicheren Herstellung einer Erdverbindung. Der Erdleiter muss flexibel und isoliert sein und einen Mindestquerschnitt von 10 qmm Cu aufweisen.

⁃ Die Länge der Zuleitung darf 2 m nicht überschreiten und er muss gemäß Baustromverteiler DIN VDE (0612) eine FI-Schutzeinrichtung mit 30 mA Auslösestrom besitzen.

⁃ Gemäß Baustromverteiler DIN VDE (0612) muss der Kleinst-Baustromverteiler einen Tragegriff haben und maximal zwei AC Schukosteckdosen 16 A.

Der Schutzverteiler gemäß Baustromverteiler DIN VDE (0612)

⁃ Schutzverteiler benötigen einen Mindestschutzgrad von IP 44 und eine Schutzisolierung der Schutzklasse II. Auch hier muss die Netzanschlussleitung als schwere Gummischlauchleitung H07RN-F ausgebildet sein, kann aber eine Maximallänge von 25 m haben.

⁃ Gemäß Baustromverteiler DIN VDE (0612) muss der Schutzverteiler eine Unterspannungsauslösung und eine FI-Schutzeinrichtung mit 30 mA und Überprüfungsfunktion haben. Geprüft wird: Spannung auf dem Schutzleiter, Bruch des Schutzleiters und Aufrechterhaltung der Schutzleiterfunktion bei Fremdspannung.

⁃ Der Schutzverteiler nach Baustromverteiler DIN VDE (0612) darf vier Schukosteckdosen enthalten, davon kann eine als CCE-Steckvorrichtung 5-polig 16 A ausgeführt sein.

Ortsveränderliche Schutzeinrichtungen

⁃ Ortsveränderliche Schutzeinrichtungen gemäß Baustromverteiler DIN VDE (0612) sind Schutzschalter, die über eine genormte Steckvorrichtung zwischen ein Betriebsmittel und eine fest installierte Steckvorrichtung geschaltet werden können, als eine Art Zwischenschalter mit Schutzfunktion

⁃ Der FI-Schutz muss die gleichen Überprüfungsmöglichkeiten, wie der beim Schutzverteiler aufweisen.

Auf den Baustellen werden eine Vielzahl von Handwerkzeugen, Geräten oder Maschinen mit elektrischem Strom betrieben. Stromunfälle haben meist schwerere Folgen als andere Arbeitsunfälle. Die Baustromverteiler DIN VDE (0612) hat wesentlich dazu beigetragen, den Umgang mit Strom auf den Baustellen sicherer zu machen.

Überwachungs-, Warn- und Schaltgeräte sowie wirksame Schutzmaßnahmen haben dazu beigetragen, Risiken im Umgang mit Strom zu minimieren.