Stromverteiler

Ein Stromverteiler ist ein Gehäuse, in dem Sicherungs- und Schaltelemente zur Verteilung von elektrischer Energie eingebaut sind. Stromverteiler werden nur im Niederspannungsbereich eingesetzt. Ein Stromverteiler verteilt den ankommenden Strom auf Steckverbinder, wie Schuko- oder CEE Steckdosen oder auf Schalteinrichtungen.

Stromverteiler werden in vielfältiger Weise eingesetzt. So kommt die Studiotechnik, Film- und Fernsehproduktion nicht ohne dieses Hilfsmittel aus. Auch bei Einsätzen der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks oder auf Jahrmärkten, im Zirkuszelt oder auf dem Weihnachtsmarkt sind die kleinen transportablen Stromverteiler nicht ersetzbar.

Das Haupteinsatzgebiet für die Stromverteiler sind jedoch die Baustellen. Ihre Mobilität ermöglicht es, sie zu jedem Punkt eines Bauwerkes mitzunehmen. Hier sorgen sie dafür, dass elektrische Betriebsmittel angeschlossen werden können, die zum Errichten eines Gebäudes notwendig sind. Stromverteiler unterliegen in ihrem Aufbau strengen Vorschriften.

Stromverteiler-Anschluss

Um eine Baustelle überhaupt mit Strom beliefern zu können, bedarf es eines Antrages des Bauherrn auf die Lieferung von Baustrom. Für den Anschluss ist der örtliche Netzbetreiber zuständig. Er wird in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Elektroinstallateur einen Anschlussschrank mit Zähleinrichtung in Betrieb nehmen.

Bei kleineren Baustellen befinden sich im Anschlussschrank schon weitere Steckdosen für die Stromverteiler. In dem Fall handelt es sich um einen Anschluss-Verteilerschrank, der zwei notwendige Baustromverteiler in einem Gehäuse integriert. Größere Baustellen benötigen einen zusätzlichen Verteilerschrank zur Energieverteilung auf der Baustelle.

Im Anschluss-Verteilerschrank befindet sich meist linksseitig die Aufnahme für den Zähler, eine Trennvorrichtung oder ein Hauptschalter sowie die plombierbaren Eingangssicherungen. Rechtsseitig sind je nach Ausführung verschieden große CEE-Steckdosen sowie Wechselstromsteckdosen für den Stromverteiler Anschluss untergebracht.

Diverse Leitungsschutzschalter zur Absicherung der einzelnen Stränge sowie FI-Schutzschalter komplettieren den Anschluss-Verteilerschrank. Von hier aus wird der Strom auf die verschiedenen Stromverteiler geleitet oder es werden größere Baumaschinen, wie Pumpen, Kräne oder Schrägaufzüge angeschlossen.

Aufbau eines Stromverteilers

Der Stromverteiler wird gern auch als Steckdosenverteiler bezeichnet, weil er in der Hauptsache mit Wechsel- und Kraftstromsteckdosen ausgestattet ist. Der Anschluss des Stromverteilers erfolgt über eine Steckverbindung. Im Anschluss-Verteilerschrank wird der Stromverteiler über ein flexibles Gummikabel an die entsprechend große, meist CEE Steckdose, angeschlossen.
Das Zuleitungskabel kann entweder fest mit dem Stromverteiler verbunden sein oder es wird mittels einer Kupplung am Stromverteiler über einen Einbaustecker verbunden.

Stecker und Kupplung dürfen nicht kleiner dimensioniert werden, wie die größte, am Stromverteiler befindliche, Abgangssteckdose. Es können CEE-Drehstromsteckdosen von 16 A, 32 A und 63 A, sowie CEE-Wechselstromsteckdosen mit 16 A und 32 A sowie Schukosteckdosen mit 16 A gespeist werden.

Schutz des Stromverteilers

Alle Gehäuse eines Stromverteilers sind isoliert und haben einen hohen Schutzgrad, der den Arbeiten auf einer Baustelle angemessen ist. Sie sind sehr robust und standfest. Tragevorrichtungen ermöglichen ein leichtes Transportieren und die Verbindungskabel sind Öl- und UV-beständig.

Jeder am Stromverteiler befindliche Ausgang ist mit einem Leitungsschutzschalter gegen Überhitzung gesichert. Die Stromstärke muss der der Abgangssteckdose entsprechen. Als Personenschutz wird für jede Steckdose auch ein FI-Schutzschalter benötigt, sofern dieser nicht schon durch die Speisesteckdosen im Anschluss-Verteiler vorhanden ist.
Leitungsschutzschalter und eventuelle FI-Schutzschalter sind am Stromverteiler unter einer durchsichtigen Abdeckung untergebracht. Da es sich hierbei um Reiheneinbaugeräte handelt, sind sie auf einer Hutschiene befestigt, die ein standardisiertes Einbaumaß hat.

Alle Verteiler, auch die Stromverteiler, sind in Deutschland nach der DIN 43 880 standardisiert. Jedes Einbaumodul hat ein standardisiertes Einbaumaß, die Teilungseinheit. Eine Teilungseinheit, oder auch Modul genannt, hat eine Breite von 17,5 mm. Die meistverwendeten Hutschienen haben eine Einbaubreite von 12 Modulen. Das entspricht einer Breite von 210 mm.
In den Stromverteilern kommen auch kürzere Hutschienen zum Einsatz.

Es müssen allerdings soviel Modulplätze vorhanden sein, wie Schutzeinrichtungen benötigt werden. Leitungsschutzschalter für Wechselstromsteckdosen in den Stromverteiler sind ein Modul breit, für Drehstromsteckdosen entspricht die Modulbreite dem 3-fachen. 2-polige Fi-Schutzschalter sind zwei Module breit und 3-polige FI-Schutzschalter haben eine Breite von vier Modulen.

Die Angabe eines Gleichzeitigkeitsfaktors auf dem Gehäuseschild des Stromverteiler soll eine Überschreitung des Gesamtnennstroms vorbeugen, wenn alle Steckdosen gleichzeitig im Einsatz wären. Eine Überlastung des Verteilers ist allerdings kaum möglich, da er durch die Überspannungsabsicherung der Speisesteckdose geschützt ist, die bei Überlast auslösen muss.